Horrorszenario zum Glück nur eine Übung

WENDEN, (nivo) Das Szenario der Löschübung der Wendener Feuerwehren am Konrad-Adenauer-Schulzentrum möchte sich wohl keiner als realen Einsatz vorstellen.

Etwa 130 Blauröcke der Gemeinde gingen beherzt zu Werke und erfüllten ihren Auftrag nach bestem Wissen und Gewissen. Hinzu kamen noch etwa 20 Helfer des Roten Kreuzes, die sich um die Verletzten kümmerten.

Die Ausgangslage: Ein Dachdeckerunternehmen erneuert am Schulzentrum das Dach. Um das gute Wetter auszunutzen, arbeitet die Firma in mehreren Kolonnen. Da der Schulbetrieb nicht gestört werden soll, wurde am Samstag das benötigte Material für die nächste Woche bereits auf dem Dach verteilt (Isoliermaterial, Bitumrollen und 30 Flaschen Flüssiggas). Die Realschule feiert am Montag ihr Abschlussfest und die Hauptschule führt den normalen Schulbetrieb durch, während der Hausmeister und ein Monteur der Heizungsfirma die Heizung warten. Durch Unachtsamkeit und einen technischen Defekt fängt der Bitumkocher an zu brennen. Die nah am Bitum gelagerten Materialien fangen binnen kürzester Zeit Feuer und die sechs dort gelagerten Gasflaschen explodieren und fördern die Brandverbreitung. Erste Löschversuche mit Pulverlöschern schlagen fehl und das Feuer breitet sich über das ganze Dach aus. Durch die explodierenden und umher fliegenden Gasflaschen werden drei Mulden mit altem Dachmaterial in Brand gesetzt. Da diese zu nah am Gebäude und unter den Ansaugrohren der Belüftungsanlagen stehen ist das komplette Verrauchen der Schule nicht mehr aufzuhalten und der Haupteingang wird unpassierbar. 16 der insgesamt 17 Schulklassen schaffen es sich aus eigener Kraft zu retten. Der Chemiekurs arbeitet währenddessen gerade an Versuchen mit Quecksilber. Eine an der Fensterfront aufschlagende Gasflasche versetzt die Schüler in Panik und sie reißen den Versuchstisch um. Die Konsequenz sind zerborstene Behältnisse sowie freiwerdende Gase und Dämpfe. Da die Türen verschlossen sind lösen die Schüler per Handy den Notruf 112 aus.

Alle vier Löschzüge, Wenden, Gerungen, Hillmicke und Hünsborn haben alle Hände voll zu tun. An den primären Gefahrenorten (Aulabereich, Dach, Chemieraum) und im gesamten Gebäude wird nach Verletzten gesucht während die weiteren Trupps die Wasserversorgung herstellen und die entstandenen Brände bekämpfen. Die Übungsleitung hatte Gemeindebrandinspektor Antonius Vierschilling und die Einsatzleitung lag in den „verletzte und vermisste“ Schüler retten.

Händen von Gemeindebrandinspektor Wolfgang Solbach, die mit der Leistung der Wehr-

männer ebenso zufrieden sein konnten – ebenso Bürgermeister Peter Brüser und Hauptschulleiter Winkelmeyer, die das schnelle Eingreifen der Blauröcke beobachteten.