Referent Klaus Brüning: „Jugendschutz ist keine bürokratische Floskel“

Wenden/Arnsberg. Was Jugendschutz im einzelnen bedeutet, konnten Schüler der Konrad-AdenauerHauptschule Wenden in einem dreitägigen Jugendschutzseminar in Arnsberg erfahren, welches das Kreisjugendamt Olpe in einer Kooperationsveranstaltung mit der Schule im SGV-Jugendhof „Wilhelm Münker“ durchführte. Jugendschutzreferent Klaus Brüning gelang es, in Zusammenarbeit mit den beiden Vertrauenslehrern der Schule, den Schülern in mehreren Gesprächskreisen einsichtig zu machen, daß Jugendschutz keine bürokratische Floskel ist, sondern dringende gesellschaftliche Notwendigkeit. Jugendschutz betrifft nicht eine anonyme Minderheit, sondern alle Jugendlichen und ist eine Verpflichtung für alle Erwachsenen, insbesondere für Eltern, Gewerbetreibende und Veranstalter.


Offen auf Fragen eingegangen
Mit großem Interesse nahmen die Jugendlichen einzelne Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes zur Kenntnis. Diese waren ihnen zwar im Groben bekannt, jedoch verblüfften sie die Schüler in ihrer Eindeutigkeit, z. B. die Bestimmungen zum Gaststätten- und Diskothekenaufenthalt, die Abgabe alkoholischer Getränke und die besondere Situation bei Volksfesten. Einen Schwerpunkt des Seminars bildete die Erörterung des Problemfeldes „Alkoholismus“. Brigitte Fritzsch, Sprecherin der Kreuzbundgruppen im Kreise Olpe, zeigte am konkreten Beispiel den Weg zum Alkoholismus beeindruckend auf und ging sehr offen auf interessierte Fragen ein. Sie stellte das Hilfsangebot der Kreuzbundgruppen vor und informierte über weitere Hilfen für Betroffene in der Familie und im sozialen Umfeld.

Auf Wunsch der Teilnehmer, angeregt durch die aktuelle Problematik, wurde im weiteren Verlauf das Thema „Immunschwäche AIDS“ besprochen. Es war den Veranstaltern gelungen, als Referenten Bernd Neufurth, Aids-Hilfe des Kreises Olpe, zu gewinnen. Durch unverblümte Beantwortung der Schülerfragen konnte er Unsicherheiten abbauen und zu einer sachgerechten Diskussion führen. Weitere Themen des Seminars waren der fragwürdige Unterhaltungswert von Gewaltdarstellung in Medien und die Aufarbeitung von Konfliktsituationen in der Schule.

Mitschüler werden informiert

Geselliger Abschluß des Seminars war eine alkoholfreie Fete im Kaminzimmer des Jugendhofes. Dort machten die Schüler die Erfahrung, daß man auch ohne Alkohol feiern kann. Interessierter Gast der Veranstaltung war Schulleiter Wilhelm Becker. Zwei Tage lang hatte er die Gelegenheit genutzt, sich mit schülerspezifischen Problemen zu befassen, die sonst mehr im verborgenen bleiben. In der Schule wird nun auf die teilnehmenden Schülervertreter die Aufgabe zukommen, als Multiplikatoren ihre Mitschüler und Lehrer über Verlauf und Ergebnisse des Seminars zu informieren, das bereits zum vierten Male mit Schülern der Hauptschule Wenden durchgeführt wurde.