Kein Kavaliersdelikt

Wenden. Nach der schrecklichen Amoktat in Baden-Württemberg ist ein Trittbrettfahrer im Kreis Olpe aufgetreten.
Zwei Schülerinnen der 10. Klasse der Konrad-Adenauer Schule in Wenden teilten ihrer Lehrerin mit, dass sie auf einer Kommunikationsplattform für Schüler im Internet einen beängstigenden Eintrag im Zusammenhang mit der Amoktat entdeckt hätten.Zitate aus einem Rapsong
Urheber dieser Ankündigung war ein 17-jähriger Mitschüler aus dem Bereich Wenden. Er hatte unter seinem Profil eine Eintragungen eingestellt, die auf eine mögliche bevorstehende Amoktat hinweisen könnte: Textstücke aus dem Song eines deutschen Rappers wurden zitiert. Der Song handelt von einem Schulmassaker und das Video dazu wurde von Seiten wie „YouTube“ gelöscht, da es extrem gewalttätig ist. Der Schüler, der krankheitsbedingt nicht in der Schule war, wurde von Polizeibeamten zu Hause aufgesucht. Dort stellten die Ermittler schnell fest, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Lehrer und Schüler bestand. „Wir mussten die Ernsthaftigkeit der Ankündigung natürlich überprüfen. Rechtliche Maßnahmen wurden eingeleitet“, so Matthias Giese, Pressesprecher der Polizei des Kreises Olpe. Der Jugendliche gab auch zu, durch diesen Eintrag im Internet eine Dummheit begangen zu haben. Dies erscheint glaubhaft, da keine Waffen oder sonstige Hinweise darauf gefunden wurden, dass eine Amoktat tatsächlich geplant war. Die Interneteintragung hatte sich schnell unter Lehrern und Schülern in dem Schulzentrum herumgesprochen und für Aufregung gesorgt. Da sich die sich die Hintergründe jedoch schnell aufklärten, konnte der Schulbetrieb wie gewohnt weiter laufen. Trotzdem wird dieser „schlechte Scherz“ für den jungen Mann nicht ohne Konsequenzen bleiben. Staatsanwaltschaft und Polizei leiteten ein Strafverfahren wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ein. Außerdem erwarten den 17-jährigen Disziplinarmaßnahmen seitens der Schule. Dort möchte man allerdings noch keine Auskünfte zu den Maßnahmen geben, da man nicht in die laufenden Ermittlungen der Polizei eingreifen möchte. Sein Eintrag im Internet wurde mittlerweile gelöscht. Die Polizei kann Nachahmungstäter nur eindringlich warnen, Schüler, Lehrer und Eltern durch solche Taten in Angst und Schrecken zu versetzen. Jeder dieser Trittbrettfahrer wird für seine Wichtigtuerei strafrechtlich verfolgt.