Am 17.5.11 haben die katholischen Schüler der Klassen 6.3 und 7.3 mit Herrn Nolte die Bibelausstellung „Von der Keilschrift zur Computerbibel“ in Olpe besichtigt.
Dort machten wir uns zunächst einmal Gedanken darüber, warum Menschen überhaupt etwas aufschreiben. Sie möchten etwas Wichtiges nicht vergessen und später noch einmal nachlesen können. Sie möchten auch Wünsche, Ideen und Ereignisse für die Nachwelt festhalten.
Früher hat man auf Stein, Wachstafeln, Holz, Papyrus und Pergament geschrieben, bevor unser heutiges Papier erfunden wurde. Deshalb hat man am Anfang auch in Keilschrift geschrieben, das ging auf Stein, den Wachstafeln und Holz einfacher. Erst später haben sich unsere Buchstaben und unser Alphabet entwickelt. Die Juden schrieben ohne Vokale, so dass die Übersetzung oft schwierig war. Auch musste man die fremde Sprache erst einmal übersetzen. Der Stein von Rosetta half z.B. die Hieroglyphen zu verstehen, weil auf der Tafel der Text auch auf Griechisch stand, das man schon kannte.
In Qumran am Totem Meer hat man Schriftrollen gefunden, die älter waren als die, die man bis dahin kannte. An ihnen konnte man sehen, wie genau die Menschen damals die Texte abgeschrieben haben. Bei den Juden war es sogar vorgeschrieben, jeden Buchstaben einzeln aufzuschreiben und dann noch einmal zu kontrollieren, ob man ihn richtig geschrieben hatte. So genau nahm man die Texte, die ja für sie das Wort Gottes waren, das man nicht verändern durfte.
Das war sehr mühsam. Ende des Mittelalters erfand Gutenberg den Buchdruck. Früher sah man die Worte als Ganzes. Er erkannte, dass man sie in Buchstaben aufteilen konnte und diese dann immer wieder neu zusammen setzen konnte. So konnte die Bibel viel schneller gedruckt werden. Wir durften uns den Psalm 23 selbst drucken.
Die Verzierungen in den alten Bibeln wurden aber immer noch mit der Hand hinzugefügt. So dass die Bibeln sehr kostbar waren, die einfachen aber immer billiger wurden. Für eine damalige Bibel hätte man sich ein ganzes Rittergut kaufen können. Ende des 19 Jh. verkaufte man Ausgaben des NT für 10 Pfennigen ( damals der Wert von 3 Eiern ), heute kostet eine normale Bibel keine 10 €.
In der Ausstellung konnten wir nicht nur eine Gutenbergbibel sehen, sondern auch eine Armenbibel nur mit Bildern, da die Menschen früher ja nicht alle lesen konnten. Auch eine Blindenbibel war ausgestellt worden, ebenso die kleinste Bibel der Welt, die man nur durch ein Mikroskop lesen konnte. Eine besondere Bibel war in kochendes Wasser geworfen worden. Die Bibel war in den Lagern in Sibirien verboten und so konnten die Menschen sie bei einer Razzia z.B. in die Suppe werfen, ohne dass sie kaputt ging. Diese Bibel war allerdings auch bei Temperaturen unter Null noch biegsam. Was die Menschen früher alles taten, um in den Bibel lesen zu können. Dabei halfen auch die Übersetzungen in bisher 2303 Sprachen der Welt.
In einem anderen Ausstellungsraum waren jüdische Gegenstände zusehen, wie z.B. eine Thora, einen Zeigefinger zum Lesen der Thora, da man diese nicht berühren darf. Übrigens lesen die Juden von rechts nach links. Wir sahen auch einen Gebetsschal, ebenso wie einen Tefillin und eine Menora. In der Ausstellung war auch ein Modell der Bundeslade in der Stiftshütte, als die Juden noch umherzogen und des Tempels von Jerusalem zusehen, so dass man sich dies jetzt viel besser vorstellen kann.
Im Lorenz – Jaeger – Haus konnten wir anschließend auch noch Billard und Tischfussball spielen, während die anderen noch den „Bibelrallye – Quiz“ beantworteten.
Ein großer Dank geht noch an die Busgesellschaft, die uns kostenlos von der Schule bis zum Bahnhof in Olpe mitnahm. Um 11.30 Uhr fuhren wir dann wieder zurück zur Schule.
So endete ein spannender und interessanter Ausflug!
u.a. von Chiara ( 6.3 ) und Larissa ( 7.3 )
Wer mehr über die Ausstellung erfahren möchte: www.bibelausstellung.de