Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler zweier neunter Klassen mit dem Thema „Gutes Benehmen.“ Das Projekt, welches an unserer Schule in Kooperation mit dem BBZ aus Siegen durchgeführt wird, umfasst insgesamt 24 Schulstunden. In 2 Gruppen, welche am Projekt teilnahmen, beschäftigten sich an den 5 Tagen mit allen Aspekten von gutem Benehmen, wie sie für das spätere Berufsleben und das Leben insgesamt von Bedeutung sind. Geleitet wurden die Gruppen dabei von Frau Spieß und Herrn Tigges (Letzterer wurde zeitweilig von Frau Fiedler vertreten). Am 1. Projekttag ging es zunächst um das Thema Begrüßung. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler, dass es wohl einen Unterschied gibt zwischen der Begrüßung von Freunden und der von Vorgesetzten oder auch fremden Menschen in Situationen der Arbeitswelt. Ohne Respekt und gute Umgangsformen geht in der Berufswelt eigentlich gar nichts. Vielen unserer Schüler ist das nicht unbedingt zu klar. Wenn es ihnen klar ist, so wissen sie häufig nicht, wie gute Umgangsformen eigentlich aussehen. Aus diesem Grund beschäftigten sie sich mit den Einzelheiten. Zu guten Umgangsformen gehört auch der richtige Ton und richtiges Verhalten beim Telefonat. Dieses übten die Schülerinnen und Schüler mit einem Paar Telefone, welche zusätzlich mit einem Aufnahmegerät verbunden sind. Ganz wichtig ist natürlich auch das Thema Bewerbung und dabei die Frage, wie kleidet man sich richtig und wie verhält man sich beim Bewerbungsgespräch. Nicht jedem ist klar, dass man sich nicht einfach im Büro dessen, der das Bewerbungsgespräch führt, hin setzt, sondern wartet, bis man dazu aufgefordert wird. Zur Sprache kam auch das Thema Sprache selbst. Sprache, welche Jugendliche untereinander pflegen, ist nicht unbedingt angemessen für die Berufswelt.
An einem Tag beschäftigte sich jede Gruppen mit dem Thema Verhalten bei Tisch. Dafür begaben sich die Gruppen in die beiden Lehrküchen unserer Schule und bereiteten dort ein Drei-Gänge-Menü vor. Dieses bestand aus Bruschetta mit Tomaten, Spaghetti Bolognese und Pudding zum Nachtisch. Die Schülerinnen und Schüler bereiteten nicht nur das Essen vor, sondern deckten auch die Tische selbst ein. Soweit möglich, wurden Papiertischdecken aufgelegt, Kerzen aufgestellt und Bestecke und Teller den Regeln entsprechend gedeckt. Letzteres bedeutet, dass der Teller in die Mitte kommt und die Bestecke von innen nach außen gelegt werden, in umgekehrter Reihenfolge, wie sie hinterher zu den einzelnen Gängen genutzt werden. Einige Schülerinnen und Schüler hatten sich für das Menü extra fein gemacht. Die Spaghetti Bolognese stellten für eine ganze Reihe der Schülerinnen und Schülern eine große Herausforderung dar. Das traf besonders auf eine der Gruppen zu, da diese die Spaghetti nicht abgeschreckt und lange hatten stehen lassen, so dass sie zusammen klebten. Beim Essen selbst waren die Schüler angehalten, sich an die zuvor besprochenen Regeln zu halten, kleine Portionen auf die Gabel zu nehmen, aufrecht zu sitzen, nicht zu Schmatzen oder zu Schlürfen, sich nicht auf den Tisch zu legen und nicht mit vollem Mund zu reden.
Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler in dieser Woche eine Menge gelernt, was ihnen im späteren Leben und auch Berufsleben einmal sehr von Nutzen sein wird. Ein Zertifikat bestätigt ihre Teilnahme am Knigge Kurs.